Ein Tiefpunkt
Mittwoch, 28.05.2025
Tag 319: Rushan - Chorugh 66km
Nach neun Monaten habe ich gestern den ersten Tiefpunkt meiner Tour erlebt.
Es kam wohl einiges zusammen.
Nach den anstrengenden Tagen zuvor, sind wir gestern nur eine kurze Strecke gefahren und haben bereits am Vormittag an einem schäbigen Hotel den Radtag beendet.
In dem sogenannten Hotel gab es auch einen kleinen Shop, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen.
Hier ist es dann passiert, die Würstchen aus der Kühltheke ohne Kühlung haben mich, meinen Magen und Darm den Tag und die Nacht über beschäftigt.
Selten zuvor habe ich mich so schlecht und kraftlos gefühlt.
Obwohl es mir am Morgen noch immer schlecht ging, wollte ich keine Minute länger in dieser Behausung bleiben.
Bis zur nächsten Stadt waren es noch 73 Kilometer und über 1000 Höhenmeter auf übelster Schotterpiste.
Mit einem Keks zum Frühstück hat es mich echt Überwindung gekostet auf das Rad zu steigen.
So langsam bin ich noch nie zuvor Rad gefahren.
Und dazu gab es noch einen Wetterumschwung mit Regen und Gewitter.
Am Ende haben wir für die Strecke mehr als 7 Stunden gebraucht.
Als wir am Guesthouse in Rushan ankamen war ich wirklich erledigt.
Ich wollte nur noch schlafen.
Schlaf ist ja bekanntlich die beste Medizin.
Nach fast 12 Stunden auf der Matratze habe ich mich heute Morgen deutlich besser gefühlt.
Aber an ein ausgiebiges Frühstück ist noch nicht zu denken.
Ich begnüge mich mit Tee und 2 Scheiben Brot.
Heute stand die Etappe nach Chorugh an.
Es ist die letzte große Stadt bevor es hinauf zum Pass geht.
In Chorugh werden wir 3 Tage bleiben, weil es einiges zu erledigen gibt.
Unbedingt muss ich meine Hightec, Ultralite Luftmatratze flicken.
Was sich so ein einfach anhört, ist schwieriger, als gedacht.
Noch immer suche ich das klitzekleine Loch und kann es nicht finden.
Morgen mache ich einen Ausflug ins Schwimmbad, dort kann ich hoffentlich die Matte in Wasser tauchen, um das Loch zu lokalisieren.
Ohne Isomatte kann ich definitiv die Tour nicht fortsetzen.
In nächster Zeit werden wir deutlich mehr campen müssen und es wird immer kühler werden.
Irgendwie gibt es ja immer eine Lösung.
Es bleibt spannend!
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