Von Alichur nach Murgab

Donnerstag, 05.06.2025
Tag 327: Alichur - Murgab

Die Strecke von Alichur nach Murgab war eine der schönsten Tagesetappen auf dem Pamir Highway. 
Für die ersten 50 Kilometer haben wir uns von einem tadschikischen Bauern und seinem alten Sowjet-Truck zum Neizatash Pass bringen lassen. 



Unser Fahrer rechts, mit seiner Tochter und seinem Vater. 


Die 50 kilometerlange Abfahrt nach Murgab war eine wunderschöne Tagesetappen auf dem Pamir.
Von 4200m Höhe ging es 600 Höhenmeter hinab bis nach Murgab. 
Zum ersten Mal war der Asphalt einigermaßen intakt und wir konnten diese fantastische Landschaft einfach nur genießen. 
Bei blauem Himmel und eisigen Temperaturen sind uns hier die ersten Yaks begegnet. 







Das sind Eindrücke,  die ich niemals vergessen werde!

Murgab ist letzte größere Stadt vor der Grenze nach Kirgisistan. 
Die Armut der Menschen ist erschreckend. 
Es gibt nur wenige intakte Häuser.
Alles ist marode und baufällig.
In unserem Guesthouse pfeift der Wind durch alle Ritzen.
Die Stadt wirkt unglaublich deprimierend auf mich.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Kinder so fröhlich und lebenslustig sind.




Die Kids haben ein paar Worte englisch gelernt und fragen uns woher wir kommen und wie wir heißen. 
Dann möchten sie fotografiert werden. 
Kein einziges Mal wurde gebettelt oder nach Geld gefragt. 
Die Menschen sind authentisch und vom Tourismus noch nicht beeinflusst worden. 

Wir steigen im Guesthouse Erali ab.
Erali ist bekannt in der gesamten Region,  weil er gute Kontakte nach Kirgisistan hat.


Hier sitzen etliche Nationen am Tisch.
Ein Paar aus Italien und eins aus Rumänien,  Jock aus England und wir als Deutsche, beim Abendessen. 


Es ist Eit Mubarak - ein Feiertag und ein muslimisches  Opferfest. 
Erali und seine Frau haben ein Schaf im Hof geschlachtet . 




Gasthäuser sind der ideale Treffpunkt, um andere Reisende zu treffen. 
Hier werden interessante Gespräche geführt. 
Wir treffen Jock aus England. 
Er ist 24 Jahre alt und fährt mit dem Fahrrad bis nach Australien. 

Von Murgab bis zur Grenze sind es noch 184 Kilometer durch die Einsamkeit des Pamir Gebirges.
Wir kommen ins Grübeln und überlegen,  ob wir uns diese Tortur wirklich antun wollen. 
Zumal sich das Wetter nicht von seiner freundlichen Seite zeigt. 
Ganz schnell sind wir einer Meinung. 
Wir fragen Erali, ob es einen Transport bis nach Kirgisistan gibt. 
Erali lässt seine Kontakte spielen.
Ein Anruf genügt. 
Für 300 USD können wir direkt bis nach Osch in Kirgistan gebracht werden. 
Im ersten Moment bin ich über den Preis erschrocken. 
Im nächsten Augenblick wird mir aber klar,  dass der Preis gerechtfertigt ist.
Bis nach Osch sind es über 400 Kilometer auf übelster Schotterpiste. 
Wir bekommen also ein Geländewagen mit Fahrer.
Die Fahrzeit beträgt 8,5 Stunden!


Ein Rad kommt aufs Dach und eins in den Laderaum.
Die 150 USD pro Person sind absolut gerechtfertigt. 

Im Nachhinein bin ich heilfroh,  dass wir uns für die Autofahrt entschieden haben. 











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