Kirgistan - August 2019

Silkroad - Biketour vom 04.08. - 03.09.2019


Kirgistan, das kleine Land im fernen Osten wird auch als die Schweiz Asiens bezeichnet.

Die Dimensionen sind gigantisch, die höchsten Berge sind mehr als 7000m hoch.
Die Bergwelt in all ihren Facetten ist spektakulär und haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Als Hochgebirgsland ist Kirgistan nicht unbedingt ein fahrradfreundliches Reiseland.
Neben dem Naturerlebnis liegt aber auch in der körperlichen Herausforderung der Reiz der Reise.

So schön und imposant wie ich die Natur erlebe, desto schrecklicher sind die Städte und vielen kleinen Dörfer im Land. Allesamt sind sie zerfallen, marode, und wirken mehr als trostlos im Einheitsgrau vergangener Tage. Oft fehlt die komplette Infrastruktur. Stellenweise gibt es weder fließendes Wasser, noch Kanalisation in den Häusern. Nur Hauptstraßen sind asphaltiert, alle anderen Weg sind  mehr oder weniger fürchterliche Pisten. Kaum vorstellbar wie es hier in den Wintermonaten zugehen muss.
Seit dem Verfall der Sowjetunion vor mehr als 30 Jahren wurde hier nichts mehr investiert.
Der Staat ist bankrott und so ist es kaum verwunderlich, dass Korruption im öffentlichen Leben Gang und Gebe ist.

Kein Wunder also, dass die Armut groß ist. Viele Kirgisen verlassen ihre Heimat , um als Gastarbeiter im fernen Russland den Lebensunterhalt für die Familien zu verdienen.
Familien mit vielen Kindern sind selbstverständlich und haben einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Abseits der Städte leben die Menschen als Selbstversorger von der Landwirtschaft.

Umso mehr überrascht die enorme Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit der Menschen.
Immer wieder werden wir auf der Straße mit einem freundlichen Winken oder gar per Handschlag gegrüßt. Wir fühlen uns wohl und willkommen in Kirgistan. Neid und Missgunst gegenüber den reichen Touristen aus Europa haben wir niemals zu spüren bekommen.
Letztendlich stellte aber die Sprachbarriere ein unüberwindbares Hindernis da,um mehr über die Kultur und das Land zu erfahren.

Im Gegensatz dazu erleben wir als Radfahrer den Straßenverkehr als wirklich gefährlich. Kaum zu glauben, dass in den Autos auf den Straßen die gleichen Menschen sitzen, die ansonsten so unglaublich höflich und freundlich auf uns zugehen. Alte LKWs aus Sowjetzeiten und PKWs aus Deutschland aus den 80'er Jahren beherrschen den Straßenverkehr. Wer es sich leisten kann und etwas auf sich hält, fährt Audi, VW, BMW oder Mercedes.
Es wird gerast was das Zeug hält und wir als Fahrradfahrer werden schlichtweg ignoriert.
Wir werden abgedrängt und weg gehupt. Definitiv gilt das Recht des Stärkeren.
Mehr als einmal stand uns unser Schutzengel im richtigen Moment zur Seite.

Trotz all dieser Widrigkeiten ist eine Radreise durch Kirgistan ein unvergessliches Erlebnis.
Wer bereit ist seine Komfortzone zu verlassen, erlebt ein Land mit grandioser Natur und liebenswerten Menschen, abseits vom Massentourismus.


Fotos:

Silkroad - Biketour 2019

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Silkroad - Biketour 2019

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