Es hat gebrannt!

Dienstag, 21.02.2023
Negombo - Kurunegala 76 Kilometer. 

Ich habe geschlafen wie ein Toter.
Eigentlich wollte ich zeitig loskommen, um der Hitze etwas aus dem Weg zu gehen.
Erst um kurz nach 7 bin ich so langsam zu mir gekommen. Hab dann mal 12 Stunden weggeratzt!
Dann hat es auch noch gebrannt, als ich im Bad war! Also hinten, am Ende, als ich auf der Toilette saß. Das Streetfood war deutlich zu scharf für mich. Mein Magen ist auch etwas durcheinander.
So schnell kann sich  auch kein Mensch klimatisieren. Beim Frühstück treffe ich auf einen jungen Typen aus Singapur und einen englischen Backpacker. Die beiden texten mich zu und ich kapiere nur die Hälfte. Würde sagen, mein englisch ist noch ausbaufähig.
Um kurz vor 10 Uhr komme ich dann endlich los.
Es ist schon lecker warm und der Verkehr hier in der Nähe vom Flughafen ist enorm.
Meine Sinne sind geschärft wie ein Rasiermesser. Wenn mich jetzt einer umnietet, ist die Tour gelaufen. Da hilft nur Vertrauen. 
Aber nach 6 Kilometern biege ich ab ins Inland und der Verkehr wird weniger.
Ich bin begeistert von den Menschen und der Landschaft. Die Leute winken mir zu und grüßen mich. Ein Tuck-Tuck Fahrer fährt neben mir her und möchte mit mir plaudern. Großartig!
Ich liebe das und fühle mich willkommen.
Die Landschaft ist typisch tropisch! Es ist alles klatsch grün, hier wächst und gedeiht alles mögliche.
 Ich liebe ja die Wärme und Sonne.
 Aber auf Dauer ist die Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit auch mega anstrengend.
Im Laufe des Tages merke ich deutlich, dass mein Puls ordentlich nach oben geht.
Ich kenne meinen Körper und habe gelernt auf solche Anzeichen zu reagieren.
Ich habe deutlich zu wenig getrunken. Bei diesen Bedingungen muss ich auf dem Rad viel mehr trinken. Gesagt getan. Am Straßenrand gibt es unzählige Ständchen mit Obst, Gemüse und Streetfoot. Ich halte direkt an und pumpe einen Liter Cola ab. Der Verkäufer staunt nicht schlecht. Leider spricht er kein Englisch. Er denkt sich seinen Teil. Aber über ein Foto von seiner Kneipe freut er sich. 
Ich radle jetzt deutlich langsamer, um mich zu schonen. Aber kurz vor meinem Tagesziel muss ich nochmal eine Pause machen. Ich verliere zuviel Flüssigkeit. Hier treffe ich auf eine total liebe Familie. Wahrscheinlich haben sie Mitleid mit mir. Sie versorgen mich kaltem Wasser und wir kommen ins Plaudern. Der Mann erzählt mir von der Armut der Menschen im Land. 
Dann zeigt er mir seine neue Brille, die er von einem deutschen Arzt geschenkt bekommen hat. 
Der Mann ist so unglaublich dankbar für diese Brille. Das berührt mich wirklich!
Nur 5 Kilometer weiter erreiche ich mein Ziel, die Mangala Lodge. 
Mr. Mangala ist ein echtes Unikat. Am Anfang wusste ich nicht, ob es ein Mann oder eine Frau ist, als ich ihn mit seinem Gewand gesehen habe. 
Ich glaube, heutzutage nennt man solche Menschen Gender. Also Menschen mit zweierlei Geschlecht. Aber kochen kann Er /Sie gut. 
Am Abend zaubert er mir eine Reispfanne mit Chicken auf den Tisch. 
Jetzt mache ich mich an meiner Minibar in meinem Zimmer zu schaffen. Die ist voll mit Bier. 
Ich habe einiges aufzuholen. 
Gute Nacht!

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