Bulgarien - mein Fazit
Samstag, 31,08.2024
Um es vorweg zu nehmen, Bulgarien hat mir nicht gefallen.
Das hat viele Gründe.
Da ich nur 9 Tage im Land war, habe ich sicherlich nur einen beschränkten Einblick von Bulgarien bekommen.
Aber die Zeit hat ausgereicht, um mir ein Urteil zu erlauben.
Das Land ist arm, dass ist unbestritten und offensichtlich überall zu erkennen.
Am auffälligsten für mich, sind die katastrophal schlechten Straßen und der damit in Zusammenhang stehenden chaotische Verkehr.
Radfahren ist hier auf vielen Straßen lebensgefährlich.
Autofahrer, insbesondere LKW-Fahrer nehmen keinerlei Rücksicht.
Viele Gedenksteine am Straßenrand erinnern an die vielen Todesopfer.
Nie wieder möchte ich hier mit dem Rad unterwegs sein.
Die Zeit des Sozialismus ist lange vorbei, aber an vielen Orten scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.
Häuser und Gebäude werden sich selbst überlassen.
Ruinen und verfallene Häuser sind überall zu sehen.
Ich bin nicht sicher, ob es nur an den fehlenden finanziellen Mittel liegt.
Vielleicht fehlt es auch an Schaffenskraft und Motivation der Menschen.
Im Vergleich dazu sieht es auf den Straßen mit hochwertigen Autos ganz anders aus.
BMW, Mercedes, Audi usw. sind überall zu sehen.
Die Prioritäten sind hier wohl anders verteilt.
Das andere große Problem im Land ist der Müll und Dreck, der sich überall verteilt.
Niemanden scheint das irgendwie zu stören.
Im Gegenteil, wie oft konnte ich sehen, wie Müll aus dem Fenster der Autos geworfen wurde.
Auch wenn die Müllabfuhr nicht gut funktioniert, könnten die Menschen hier deutlich zur Verbesserung beitragen.
Zu den Menschen hier habe ich nicht viel Kontakt bekommen, was zum Großteil an der Sprachbarriere lag.
Nur wenige junge Leute sprechen etwas englisch.
Gastfreundschaft konnte ich nicht wirklich erkennen.
Die Menschen sind zurückhaltend und nehmen mich nur zur Kenntnis, wenn sie an mir verdienen können.
Die typischen Fragen nach dem wohin fährst du, oder woher kommst du, stellt hier niemand.
Richtig schlechte Erfahrungen habe ich aber nicht gemacht.
Ich fühle mich immer sicher, nie hatte ich Angst, dass mir etwas geklaut wird.
Das Rad steht öfter voll beladen vor dem Supermarkt.
Ich vermute mal, dass ich als Radfahrer als armer Kerl wahrgenommen werde und nicht als reicher Deutscher.
Das ist das einzige positive, was ich Bulgarien zugestehen kann.
Landschaftlich gibt es natürlich schöne Fleckchen, die aber durch die Vermüllung im Land verloren gehen.
So leid es mir tut, Bulgarien ich komme nicht wieder!
Hallo Heinz, ein bißchen schade, dass Bulgarien Dir nicht mehr geben konnte. Während meiner Dienstreisen nach Bulgarien in den frühen 2000ern habe ich zum Teil die gleichen Erfahrungen gemacht, was Verkehrsinfrastruktur und Umgang mit dem eigentlich schönen Land angeht. Auch die ungleichmäßige Verteilung von “Teilhabe an modernem Leben” viel mir auf. Es klafft eine riesige Lücke zwischen den Generationen. Ich habe tolle Gastfreundschaft erlebt; jedoch war ich ja auch immer in Begleitung unseres Kunden unterwegs.
AntwortenLöschenIch wünsch’ Dir eine gute Weiterreise!! Rolf
Danke für deinen Kommentar Rolf. Ja, es ist bestimmt ein Unterschied, ob du geschäftlich oder privat in einem Land unterwegs bist.
AntwortenLöschenIch glaube, die Bulgaren haben mich als armen Radfahrer gesehen, nicht als wohlhabender Deutscher.