Mit der Fähre nach Nordzypern
Dienstag, 05.11.2024
Tag 116: Korucam - Pachyammos 93km
Die Fahrt mit der Nachtfähre von Sonntag auf Montag nach Nordzypern, war eher eine Odysee, als eine Fährfahrt.
Von dem Boarding auf dem Schiff am Sonntagabend, bis zur Ankunft in Kyrenia waren wir sagenhafte 14 Stunden unterwegs.
Die ursprüngliche Abfahrtszeit war für 23:30 Uhr geplant.
Tatsächlich abgelegt hat der Dampfer um 03:30 Uhr morgens.
Stundenlang wurden LKWS in den Bauch der Fähre verladen.
An Schlaf war in den engen Ledersitzen der alten Fähre überhaupt nicht zu denken.
So haben sich die Stunden des Wartens gezogen ohne Ende.
Zum Glück haben wir beim Check-in ein holländisches Radlerpaar getroffen.
Esther und Roel aus den Niederlanden sind zwei echte Profis, wenn es um Radreisen geht.
Die beiden haben schon einen großen Teil der Welt mit dem Rad bereist.
Jedes Jahr sind sie 6 Monate mit dem Fahrrad unterwegs.
Entsprechend viel hatten wir uns zu erzählen.
Wir waren alle völlig übermüdet und heilfroh, als endlich Land in Sicht war.
Bei der Ausreise in Tasucu haben wir offiziell die Türkei verlassen.
Die türkische Republik Nordzypern ist ein eigenständiger Staat.
Mit Sack und Pack müssen wir durch die Passkontrolle.
Wir bekommen 30 Tage Aufenthalt genehmigt, aber wir werden nicht lange in Nordzypern bleiben.
Wir wollen die Insel entgegen dem Uhrzeigersinn umrunden.
Da Zypern zweigeteilt ist und offiziell zur EU gehört, müssen wir auch wieder in die EU einreisen. Bis zur EU Grenze sind es nur 150 Kilometer.
In der Kyrina trennen wir uns von unseren holländischen Kollegen.
Vermutlich werden wir uns früher oder später auf der Insel wiedersehen.
Obwohl der Kopf müde ist und sich die Beine wie Pudding anfühlen nach dieser Nacht,
bis zu unserer Unterkunft müssen wir noch 40 Kilometer strampeln.
Wir haben im Internet ein wirklich schönes und günstiges Hotel gefunden.
Hannas Koumi Hotel ist ein saniertes stilechtes altes Haus.
Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und Hanna ist eine interessante Frau.
Die türkische Republik Nordzypern hat mit der Türkei so gut wie nichts gemeinsam.
Bis auf die türkische Sprache und die Währung ist hier alles anders, als in der Türkei.
Der Lebensstandard ist deutlich höher und Religion spielt kaum noch eine Rolle.
Es herrscht Linksverkehr und es wird auch englisch gesprochen.
Es herrscht viel mehr Ordnung und Sauberkeit im Vergleich zur Türkei.
Das Preisniveau ist ähnlich hoch wie in der EU.
Das ist der erste Eindruck von dem kleinen Staat im Norden der Insel.
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