Wie fühlt sich eigentlich Glück an?
Mittwoch, 13.11.2024
Tag 124: Polis
Die Flagge von Zypern kennt kaum jemand
Am 13.Juli, also genau vor 4 Monaten bin ich mit dem Rad in Niersteiner losgefahren.
Es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen.
Die Tage, Wochen und Monate vergehen wie im Flug.
Es wird mir immer wieder klar, wie wichtig Lebenszeit ist.
Jeder Tag zählt und jeder vergangene Tag ist unwiederbringlich vorbei.
Es liegt nur an mir, wie ich meine Zeit nutze.
Seit ein paar Tagen sind wir auf Zypern angekommen, um hier Pause zu machen und zur Ruhe zu kommen.
Der erste Abschnitt meiner Tour geht damit bald zu Ende.
Meine Reise ist für mich noch immer etwas Besonderes.
Mir wird jeden Tag aufs Neue bewusst, was für ein privilegiertes Leben ich führen darf.
Ein selbstbestimmtes Leben ohne Zwänge und Verpflichtungen.
Leben nach dem eigenen Rhythmus, und dabei die eigenen Stärken und Fähigkeiten ausleben.
Wer kann das schon?
Viele Menschen träumen davon, aber nur wenige leben ihre Träume.
Sie verstecken sich hinter ihren vermeintlichen Verpflichtungen und Routinen.
Im Alltagstrott gehen Träume und Ziele verloren.
Es gibt immer einen Grund etwas nicht zu tun.
Am Ende ist es spät und die Lebensuhr läuft ab.
Für mich war es schon lange ein Traum und mein Lebensziel, mit dem Fahrrad zu reisen.
Jahrelang habe ich darauf hingearbeitet und gespart.
Seit 4 Monaten bin ich jetzt unterwegs.
Ich lebe meinen Traum und es fühlt sich absolut richtig an!
Was in Zukunft passieren wird weiß ich nicht.
Ob ich mich mit meinen Ersparnissen verkalkuliert habe, ob ich krank werde oder einen Unfall habe.
Alles Mögliche kann passieren.
Aber ich lasse mich von meinen Ängsten nicht gefangen nehmen.
Angst ist ein Gefängnis, Angst hält mich klein, ich kann nicht wachsen und meine Möglichkeiten nutzen.
Im Hier und Jetzt bin ich glücklich.
Wie fühlt sich Glück eigentlich an?
Die Frage habe ich mir gestern gestellt, bei einem langen Spaziergang am Strand.
Wie sich Schmerz anfühlt weiß jeder sofort, aber wie ist das mit dem Glücksgefühl?
Es gab verschiedene Momente auf meiner Tour, an denen ich Glück sogar körperlich spüren konnte.
Ganz intensiv war das, als ich in der Türkei war und zum ersten Mal das Meer gesehen habe.
Ich hatte Gänsehaut und wurde von meinen Emotionen überrollt.
Von Nierstein mit dem Rad bis ans Mittelmeer, das war ein ganz besonderer Moment.
Genauso erging es mir in Göreme, beim Anblick der aufsteigenden Ballons am frühen Morgen bei Sonnenaufgang.
Das sind unvergessliche Momente.
Aber auch im Kleinen spüre ich mein Glück.
Mein Spaziergang gestern am Strand ist das beste Beispiel.
Barfuß laufe ich am langen, fast menschenleerer Strand, die Sonne scheint, es herrschen angenehme Temperaturen und es weht ein leichter Wind.
Das warme Wasser umspült meine Füße und der Sand knistert.
Ich fühle mich unglaublich frei und glücklich, bin ganz bei mir und stelle viele Fragen.
Ich reflektiere mein Leben.
Wie habe ich so ein tolles Leben verdient?
Das ich mir diese Frage einmal stellen würde, hätte ich niemals für möglich gehalten!
Natürlich habe ich mir dieses Leben verdient.
Wie mir das gelungen ist, das verrate ich demnächst auf meinem Blog.
Also dranbleiben und regelmäßig meinen Blog verfolgen.
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