Von Larnaka nach Nord-Nikosia

Montag, 09.12.2024
Tag 150: Nord-Nikosia 

Vorgestern sind wir im Norden von Nikosia angekommen. 
Hier endet definitiv der erste Abschnitt meiner Radtour von Nierstein nach Asien. 

Nikosia ist die letzte geteilte Hauptstadt der Welt!
Der südliche Teile der Stadt gehört zur Europäischen Union,  der nördliche Teil gehört zur türkischen Republik Zypern.
Mit dem Überqueren der Grenze hat sich das Landschaftsbild abrupt geändert.
Während in der Umgebung von Larnaka noch alles auf Tourismus ausgelegt ist, erscheint es hier viel einfacher, ärmer und dreckiger.
Es gibt tatsächlich Parallelen zu den türkischen Brüdern und Schwestern auf dem Festland. 
Die Menschen sind ausgesprochen freundlich und nett, ansonsten gibt es in diesem Teil der Stadt nichts, was mir irgendwie gefallen könnte. 

Aber wir machen hier ja auch keinen Urlaub mehr.
Es gibt vieles zu organisieren,  bevor wir am Donnerstag die Insel endgültig verlassen. 
In der Hauptsache geht es darum,  Kartons für die Räder zu finden.
Fluggesellschaften transportieren Fahrräder nur mit entsprechender Verpackung. 
Wir klappern einige Radgeschäfte ab, bis wir endlich fündig werden. 
Bei Evi's Bisiklet Bike House finden wir Kartons in der richtigen Größe. 



Tasçham heißt der Besitzer von dem Laden.
Der ist begeistert von unserer Tour und lädt uns direkt zum Kaffee ein.
Als Zypriot steht er zu seinem Land, aber mag die türkische Mentalität überhaupt nicht.
Er war schon öfter in Deutschland und ist begeistert von der Ordnung und Sauberkeit in unserem Land. 
Wir führen ein nettes und sehr interessantes Gespräch.


Am Ende packt er für uns extra Räder aus seinem Lager aus,  damit wir die richtigen Kartons bekommen.
Bis zu unserem Apartment sind es 3 Kilometer Fußweg.
Irgendwie müssen wir die Kartons dahin schaffen. 
Not macht erfinderisch. 


Unser Apartment heißt  Nikosia 's Pearl.
Es ist tatsächlich eine Perle. 
Sehr großzügig geschnitten, mit zwei Schlafzimmern, Waschmaschine und viel Platz.
Hier werden wir die Räder teilweise demontieren, damit sie in die Kartons passen.
Dann heißt es noch Wäsche waschen und unsere Klamotten für den Flug verpacken.

Die letzte Herausforderung besteht darin, ein Taxi zu bestellen,  dass zuverlässig ist und groß genug um die Radkartons darin zu transportieren. 
Das stellt sich als gar nicht so einfach heraus. 
Irgendwie wird das hoffentlich noch klappen. 
Wenn am Donnerstagmorgen um 6:30 Uhr kein Taxi auftaucht, ist mein Flieger weg!
Bis zum Flughafen sind es 30 Kilometer. 

So spannend kann eine Fahrradtour sein.


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