Patrizia braucht neue Schuhe!

Sonntag, 12.01.2025
Tag 184: Stoung - Kampong Thmar 94km

Patriza hat heute schlapp gemacht!
Schlagartig ist sie ins Schlingern geraten und mit einem platten Hinterrad stehen geblieben. 
Ich war ganz verdutzt und wusste im ersten Moment nicht, was los ist.
Dann habe ich die Katastrophe entdeckt. 
Die komplette Flanke von meinem Hinterradreifen war aufgerissen.
Vermutlich hat das Gewicht von meinem Gepäck und die vielen Kilometer der letzten Monate zu einer Materialermüdung geführt.
Vielleicht bin ich auch mit zu wenig Luftdruck gefahren,  so dass der Reifen zu stark gewalkt wurde.
Oder hat die starke Sonneneinstrahlung dazu geführt?
Keine Ahnung - wahrscheinlich war es von allem etwas. 
Jedenfalls stand ich im ersten Moment ziemlich ratlos am Straßenrand. 
Aber irgendwie muss es ja weitergehen. 
Ich musste irgendwie den Riss im Mantel schließen,  damit ich Weiterfahren konnte.
Am Ende habe ich einen großen  Flicken innen in den Mantel geklebt und von außen  mit Isolierband verstärkt. 
Anschließend habe ich den Hinterradmantel mit dem Vorderradmantel getauscht, damit weniger Gewicht auf den Mantel wirkt. 


Wie lange das hält, werde ich sehen.
Jedenfalls konnte ich damit bis zum nächsten Radladen fahren.


Lauch Vy heißt mein neuer Freund vom Radladen in Kampong Thom.
Aus einem Stapel von gebrauchten Reifen hat er einen ähnlichen Reifen herausgefischt.
Die Größe stimmt nicht ganz genau.
Der Reifen aus chinesischer Produktion ist etwas schmäler, dass dürfte aber nichts ausmachen. 
In den nächsten Tagen werde ich es wissen, wenn ich die Mäntel getauscht bekomme.

Die ganze Aktion hat mich fast zwei Stunden Zeit gekostet. 
Damit nicht genug, meine angepeilte Unterkunft für heute war ausgebucht.
Die Suche nach einer Bleibe für die Nacht gestaltete sich schwieriger als gedacht.
Nach 94 Kilometer nehme ich das erstbeste Guesthouse an der Hauptstraße. 
Es ist ein chinesisches Guesthouse, sie unterscheiden sich deutlich von kambodschanischen Unterkünften. 
Die Chinesen sind wesentlich unfreundlicher, als die Kamboschaner, und die Einrichtungen sind sehr altbacken und steril. 
Aber heute ist mir das egal.



Für heute hab ich genug erlebt!
Jetzt will ich nur noch Bier trinken und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen!

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