Im Sanatorium in Jelondy
Dienstag, 03.06.2025
Tag 325: Jelondy
Gestern sind wir in dem Dorf Jelondy angekommen.
Hier gibt es mehrere heiße Quellen und ein wenig Infrastruktur.
Das Hotel nennt sich auch Sanatorium und ist wohl ein Überbleibsel aus Sowjetzeiten.
Das Gebäude sieht von außen betrachtet gar nicht so schlecht aus, aber innen ist tatsächlich die Zeit stehen geblieben.
Vermutlich ist hier in den letzten 50 Jahren nichts investiert worden.
Wirklich alles ist marode und defekt.
Ein altes Ehepaar bewirtschaftet das Haus und es gibt sich alle Mühe, dass es uns hier gutgeht.
Im gesamten Gebäudekomplex ist es kuschelig warm.
Alle Zimmer sind mit dicken Rohren verbunden, durch diese das heiße Wasser der Thermalquelle gespült werden.
Nach den anstrengenden Tagen sind wir mit dem Geringsten zufrieden.
Zumal der Wetterbericht für heute Kälte und Regen angekündigt hat.
Ein Grund mehr hier einen Pausentag einzulegen.
Den Nachmittag verbringen wir in dem heißen und nach Schwefel stinkenden
Termalbecken.
Körperlich fühle ich mich inzwischen ziemlich ausgelaugt.
Das liegt in der Hauptsache an dem sehr eingeschränkten Nahrungsangebot.
Für meinen täglichen Energiebedarf müsste ich deutlich mehr essen.
Aber oft ist nur das Nötigste zu finden, dabei muss ich darauf achten, dass die Mahlzeiten auch verträglich sind.
Nach meinem Magen-Darmvirus verzichte ich komplett auf Fleisch und Wurst.
Kein Wunder also, dass mir immer mehr die Kraft fehlt, um die langen Bergetappen abzustrampeln.
Tadschikistan ist ein extrem armes Land, dass ist überall zu erkennen.
Es ist erschreckend zu sehen, in welchen verwahrlosten Behausungen manche Menschen leben müssen.
Vermutlich gibt es auch nicht wenige Menschen die Hunger leiden müssen.
Trotzdem werden wir immer freundlich und höflich willkommen geheißen.
Das Leben hier ist in keinster Weise mit unserem westlichen Leben zu vergleichen.
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